Alles braucht seine Zeit
Der Alpenökonom
Bei ihrer Sitzung jüngsten Sitzung im September hat das für die Geldpolitik in den USA zuständige „Federal Open Market Committee" (FOMC) die Zinsen nicht erhöht und auf dem Niveau von 5,25–5,50% belassen. Sollte bei der nächsten Zinsentscheidung am 1. November keine weitere Zinserhöhung folgen, dürfte zumindest der aktuelle Zinserhöhungszyklus sein Ende gefunden haben. In einer historischen Betrachtung würde das Erreichen des Zinsplafonds den finalen Countdown bis zum Abrutschen in eine Rezession einläuten.
Der folgende Chart zeigt die Anzahl der Monate nach dem Erreichen des Gipfels im Zinserhöhungszyklus bis zum Einsetzen der Rezession. In den fünf Rezessionen seit 1980 variiert die Zeitspanne von 6 bis 17 Monaten. Somit würde frühestens die Rezession im März 2024 und spätestens im April 2025 ihren Anfang nehmen.
Fed Funds Rate und der Verzögerungseffekt, in %, 1981–2023
Aufgrund des demographischen Wandels, auch in den USA, dürfte der Arbeitsmarkt bei einer Rezession aktuell nicht so kräftig eintrüben wie in früheren Rezessionen. In diesen legte die Arbeitslosigkeit jeweils zumindest um 50% zu. Aktuell entspräche dies einem Anstieg auf zumindest 5,2%. Damit wäre sie aber noch immer im historischen Vergleich als eher niedrig anzusehen. (Die y-Achse beginnt bei einem Wert von 2,5%!)
US-Arbeitslosenrate, in %, 1981–2023
Quelle: Fred