Das Ende des ewiglangen Pensionisten-Daseins
Alpenökonom
Mit der anstehenden Pensionierungswelle werden die Verteilungskonflikte um die Zuschüsse für die Pensionsversicherung an Intensität zunehmen. Ebenso ist zu erwarten, dass angesichts des Facharbeitermangels Forderungen nach einer Erleichterung der Lebensarbeitszeit zunehmen werden. Dazu einige Zahlen:
Die erste Abbildung zeichnet die erwartete Anzahl der Jahre in Ruhestand für österreichische Männer und Frauen in den Jahren 1970 bis 2020 nach. (Für Deutschland hat die OECD nur Zahlen seit der Wiedervereinigung.) Deutlich ist der starke Anstieg in absoluten Zahlen bis in die 2000er-Jahre zu erkennen. Seither gehen die Lebensjahre in der Pension leicht zurück. Zum einen, weil das Pensionsantrittsalter leicht nach oben geht, und zum anderen, weil die Lebenserwartung nicht mehr steigt, ja sogar leicht gefallen ist. Wobei korrekterweise nicht die Lebenserwartung bei der Geburt herangezogen werden sollte, sondern jene im Pensionierungsalter.
Diese absoluten Zahlen lassen sich auch ausdrücken als Prozentsatz an der Lebenserwartung. Der Kurvenverlauf ändert sich dadurch nicht. Am Gipfel der absoluten wie relativen Pensionszeit verbrachten Männer 30% ihrer Lebenserwartung in der Pension, Frauen sogar 33,6%.
In der OECD ist die in der Pension verbrachte Zeit nicht ganz so lang wie in Österreich. Der Kurvenverlauf ist aber sehr ähnlich, wobei aber der Rückgang bei den in der Pension verbrachten Jahren nicht so ausgeprägt ist wie in Österreich, bei Männern wie bei Frauen, allerdings auf insgesamt niedrigerem Niveau:
Dass die Zeit in der Pension in Zukunft wohl sinken wird, ist dann aber auch ein Ausgleich dafür, dass sich die Ausbildungszeiten deutlich verlängert haben.