Der Automobilmarkt im Umbruch
Der Alpenökonom
Der globale Automobilmarkt erlebt gerade einen großen Umbruch. Wie der erste Chart zeigt, schickt sich China an, gemessen am gleitenden Drei-Monats-Durchschnitt zum weltweit größten Autoexporteur zu werden. Das weiterhin schwächelnde Deutschland dürfte bald überholt werden, der Spitzenreiter Japan scheint in Reichweite zu sein.
Deutschlands Abstieg hat bereits in den ersten Monaten 2018 eingesetzt. Bemerkenswert ist, dass sich der Abwärtstrend nach den kräftigen Corona-Einbrüchen zunächst nahtlos fortgesetzt hat. Seit Mitte 2022 ist der Abwärtstrend durchbrochen. Ob der Aufwärtstrend der vergangenen Monate aufrechterhalten werden kann, ist jedoch angesichts der katastrophalen Standortpolitik der Ampel-Regierung unwahrscheinlich.
Export von PKW, Japan, Deutschland, China, USA, Indien, gleitender 3-Monats-Durchschnitt, 01/2015 bis 06/2023
Quelle: economist.com
Die chinesische Autoexportoffensive ausgelöst haben dürfte die deutlich schwächelnde Automobilnachfrage in China. Der scharfe demographische Wandel in Kombination mit dem wirtschaftlichen Schwächeln und einer gewissen Sättigung haben die Inlandsnachfrage in den vergangenen Jahren merklich abgekühlt. Besonders ausgeprägt war der Einbruch 2019.
PKW-Verkäufe, China, 2018 bis 2022
Quelle: Bloomberg
Und die deutschen Automobilproduktion hat sich in den vergangenen anderthalb Jahren auf niedrigem Niveau stabilisiert. Dennoch liegt die monatliche PKW-Produktion gemessen am 2jährigen gleitenden Durchschnitt rund 40% unter den Höchstwerten, gemessen am 1jährigen gleitenden Durchschnitt rund ein Drittel darunter.
PKW-Produktion in Deutschland, pro Monat, 1- und 2jähriger gleitender Durchschnitt, 01/2013 bis 06/2023
Quelle: VDA