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Die abenteuerliche weltanschauliche Schieflage der Faktenchecker – oder: Wer checkt eigentlich die Faktenchecker?

Die abenteuerliche weltanschauliche Schieflage der Faktenchecker – oder: Wer checkt eigentlich die Faktenchecker?

Der Alpenökonom

Sie gelten als wichtiger Baustein der sich selbst als Inbegriff der Seriosität und Aufrichtigkeit sehenden und wahrnehmenden sogenannten Qualitätspresse: die Faktenchecker. Sie gelten als eines der Bollwerke gegen die angebliche Wissenschaftsfeindlichkeit der (Rechts-)Populisten.

Dass die Faktenchecker in Wirklichkeit aber mehr als links-liberale Narrativverteidiger zu bezeichnen wären, belegt nun auch eine Studie. Die Studie „A survey of expert views on misinformation: Definitions, determinants, solutions, and future of the field" von Sacha Altay et al. erhob nämlich auch die politische Ausrichtung der 150 befragten Experten, die vornehmlich aus der westlichen Welt stammen. Das Ergebnis: Die Faktencheckerexperten sind zu mehr als 50% dem linksradikalen (!) Spektrum zugehörig, also extrem oder ziemlich linksradikal. Links der Mitte sind 85% der Faktenchecker zu verorten, 10% in der Mitte und weniger als 5% rechts der Mitte.

Quelle: „A survey of expert views on misinformation: Definitions, determinants, solutions, and future of the field"

Aufschlussreich ist auch der akademische Hintergrund der Faktenchecker. Naturwissenschafter sucht man unter den 150 Experten mit einer einzigen Ausnahme vergebens. Mediziner gibt es auch nur 2, was angesichts der intensiven Debatten rund um Corona in den vergangenen Jahren durchaus befremdlich wirkt. Dominiert wird das Feld unter den Einzelwissenschaften von Psychologen mit 25,5%, Kommunikations- und Medienwissenschaftlern mit 21,3% (als größte Untergruppe im Bereich der Sozialwissenschaft) und Politikwissenschaftlern mit 14,4%. Juristen gibt es man unter den Faktencheckern übrigens keinen einzigen.


Kurzum: Wer die Wissenschaft – und damit Ergebnisse empirischer Studien wie dieser – ernst nimmt, kann die Institution „Faktencheckerei" nicht ernst nehmen. Diese hat eine enorme parteipolitische Schieflage, was für die Wissenschaft an sich natürlich nicht relevant sein sollte, für viele der gesellschaftlich und politisch brisanten Themen, die von Faktencheckern behandelt werden, aber durchaus. Und das akademische Spektrum der Faktenchecker ist nicht einmal ansatzweise im Einklang mit den in der Öffentlichkeit debattierten Themen. Daher stellt sich abschließend die – naheliegende – Frage: Wer checkt eigentlich die Faktenchecker?