Goldpreis: Fed-Chef Powell beendet die Gold-Erholung – Was jetzt?
Fed-Chef Powell hat am Dienstag mit seinen Aussagen die Gold-Erholung abrupt beendet. Der Goldpreis reagierte auf seine falkenhaften Töne mit einem kräftigen Rücksetzer. Im Gegensatz zu vorherigen Auftritten trat der Notenbankchef diesmal wieder deutlich hawkisher auf und beendete damit die Kursparty am Gold- und Aktienmarkt. Der Dollar und die US-Renditen zogen an und belasten folglich den Goldpreis, berichtet finanzmarktwelt.
Die 2-jährige US-Anleiherendite kletterte auf einen Höchststand von über 5 %, während die 10-jährige Rendite zeitweise auf über 4% stieg. Die Zinskurve hat sich dabei zum ersten Mal seit 1981 auf über 1% invertiert – ein klares Rezessions-Signal.
Der Vorsitzende der Federal Reserve gab Hinweise darauf, dass die Fed größere Zinserhöhungen in Erwägung zieht und länger an einer hohen Zinsrate festhalten könnte. „Der Weg im Kampf gegen die Inflation ist noch lang und der Zinsgipfel wird wahrscheinlich höher ausfallen als bisher angenommen", sagte Powell.
Die Aussicht auf steigende Zinsen macht Gold letztlich unattraktiver für Anleger, diese setzen dann eher auf zinsbringende Alternativen. Angesichts der Dollarstärke und den anziehenden Renditen sackte der Goldpreis im gestrigen Handel um 40 Dollar ab und notiert aktuell bei rund 1.813 USD. Das FedWatch Tool der CME Group zeigt, dass die Marktteilnehmer eine Wahrscheinlichkeit von rund 70 % für eine Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte einpreisen.
Nach dem gestrigen Rücksetzer rückt die Unterstützungszone bei 1.807/00 erneut in den Fokus. Verteidigen die Bullen die Zone, dann könnte der Goldpreis ein Doppeltief markieren, von dem aus ein neuer Aufwärtsimpuls starten kann. Am Mittwochmorgen präsentiert sich der Goldpreis zunächst mit stabilen Notierungen. Solange die Unterstützungszone hält, könnte Gold nochmal die Hürde bei 1.847 anpeilen, hier kam es zuletzt zu einem Fehlausbruch. Ein Anstieg über das Zwischenhoch bei 1.857 Dollar würde schließlich weiteres Aufwärtspotenzial bis 1.869 Dollar freisetzen. Über der 50-Tage-Linie (1.870 USD) rückt die runde 1.900-Dollar-Marke in den Fokus.
Noch ist aber Vorsicht angebracht. Denn ein Durchbruch nach unten unter 1.800 USD würde ein deutliches Schwächesignal generieren und zugleich Rücksetzer beim Goldpreis bis 1.785 (Horizontale) und 1.775 Dollar (200-Tage-Linie) wahrscheinlich machen.