Goldpreis reagiert auf Angst vor neuer Finanzkrise
Am Montagmorgen um 9:30 Uhr notierte der Goldpreis am Spotmarkt mit 1.878 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 1.754 Euro. Damit legte Gold auf Dollar-Basis um weitere 0,6 Prozent zu, nachdem der Kurs am Freitag um 2 Prozent gestiegen war. Dagegen blieb der Euro-Goldpreis aufgrund eines stärkeren Euros praktisch unverändert. Währenddessen kletterte Silber am Vormittag um 1,1 Prozent auf 20,76 US-Dollar, was 19,37 Euro entsprach (+0,5 %), so der goldreporter.
In dieser Woche muss sich zeigen, wie die Bankenbranche eine Reihe von Pleiten verdaut, die seit Ende vergangener Woche die Märkte verunsichern und den Goldpreis stärkten. Denn neben dem Aus der Kryptobank Silvergate Capital und der Silicon Valley Bank hat die FDIC am Wochenende eine weitere Bank geschlossen. Die Signature Bridge Bank aus New York, mit Kundeneinlagen von 82,6 Milliarden US-Dollar (per Ende 2022), wurde unter FDIC-Aussicht einer Auffanggesellschaft übertragen.
Währenddessen haben die zuständigen Behörden in den USA – inklusive Fed und US-Finanzministerium – Maßnahmen unternommen, um mögliche Domino-Effekte in der US-Bankenbranche zu verhindern. So erklärte man, dass die gesamten Einlagen der betroffenen Bank-Kunden garantiert würden. Außerdem hat die US-Notenbank angekündigt, dass man alle als Sicherheiten für Zentralbankgeld zugelassenen Wertpapiere zu 100 Prozent als Assets akzeptiert, und nicht etwa nur zu deren aktuellem Marktwert. Somit sichert vorausschauend die Liquidität im Bankensektor.
Mit den jüngsten Turbulenzen in der US-Bankenbranche ist auch die Nachfrage nach defensiven Anlageformen gestiegen. Denn neben dem Goldpreis stiegen auch die Anleihenkurse. Entsprechend zurückgekommen ist die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen. Denn am vergangenen Dienstag lagen diese in unserer wöchentlichen Analyse noch bei 3,95 Prozent. Am Montagvormittag kamen diese Zinsen zurück auf 3,7 Prozent. Gleichzeitig gab der US-Dollar nach.
Von diesen Entwicklungen kann auch der Goldpreis weiter profitieren. Aber sollten sich die Probleme schnell in Wohlgefallen auflösen und keine weiteren Bankenpleiten hinzukommen, dann können sich die Märkte aber auch schnell wieder in die Gegenrichtung bewegen.