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ifo-Daten: Am Wohnungsbau herrscht Angst – Geschäftserwartungen mit Rekordtief

ifo-Daten: Am Wohnungsbau herrscht Angst – Geschäftserwartungen mit Rekordtief

Die Lage am Immobilienmarkt verschärft sich von Monat zu Monat. Erst die Lieferschwierigkeiten dank Corona, dann die massiv steigenden Baukosten. Darauf folgten die explosionsartig steigenden Bauzinsen seit Anfang 2022. Von 1 % vor einem Jahr stiegen sie auf aktuell 3,64 % laut Interhyp. Damit wurden Bauprojekte für gewerbliche Projektentwickler und Häuslebauer in vielen Fällen nicht mehr bezahlbar, berichtet finanzmarktwelt aktuell.

Neuabschlüsse von Baufinanzierungen brachen seit dem Höhepunkt im März 2022 um 60 % ein. Alleine diese Zahl verdeutlicht: Den Baufirmen steht beim Wohnungsbau ein riesiges Auftragsloch bevor.

Nach Jahren des Auftragsbooms kann man offenbar noch vom Auftragsbestand zehren. Aber wenn der einmal aufgezehrt ist, und das Zinsniveau oben verharrt, kann es düster werden. Und wie man erst diese Woche wieder sah: Die EZB will ihre Zinsen noch weiter hochschrauben von aktuell 3 % auf 3,5 % im März, und länger oben belassen, im Kampf gegen die Inflation.

Die kritische Lage am Wohnungsbau wird aktuell untermauert durch neueste Umfragedaten vom ifo-Institut. Viele Wohnungsbauprojekte werden demnach gestrichen. Der Anteil der betroffenen Baufirmen sank im Januar auf 13,6 Prozent, nach 15,9 Prozent im Dezember (erster Chart). Zwar gehen die Stornierungen etwas zurück, aber das Niveau ist immer noch außergewöhnlich hoch. Für die Firmen seien das dunkle Wolken am Horizont. Noch wird das Geschäft durch die hohen Auftragsbestände gestützt, aber mit Blick auf die künftige Entwicklung im Wohnungsbau herrscht Angst, so die ifo-Aussage.

Die Geschäftserwartungen am Wohnungsbau (zweiter Chart) gaben laut ifo nochmals um 1,5 Punkte nach und notierten damit bei minus 63,1 Punkten. Das ist ein neuer Negativrekord seit Beginn der Erhebung 1991. Die Erwartungen sind am Tiefpunkt, die Unternehmen rechnen laut ifo mit einer deutlichen Abkühlung. Derweil kalkulieren die Betriebe trotz des schwachen Neugeschäfts mit weiteren Preiserhöhungen. Die Preispläne sanken nur leicht, von 37,4 auf immer noch sehr hohe 34,6 Punkte.