In 12 Wochen hat SNB mit Tesla 1,4 Mrd. verspielt
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist derart stark in US-Aktien investiert, dass sie dort bei Ausschlägen massiven Risiken ausgesetzt ist. Das zeigt das Beispiel von Tesla. Seit dem 30. September hat die Notenbank der Eidgenossenschaft allein mit dem Titel des Stromauto-Bauers über 1,4 Milliarden Dollar verloren, kommentiert Inside Paradeplatz kurz vor Weihnachten.
Dies unter der Annahme, dass die SNB immer noch gleich viele Aktien von Tesla in den Büchern hält wie vor knapp 12 Wochen, als sie das letzte Mal Einblick in die Zahlen geben musste. Das riesige Minus wirft ein Schlaglicht auf die Anfälligkeit der SNB. Seit 2014 hat sie im Rahmen ihrer Franken-Stützung massiv in Aktien investiert, am stärksten in den USA mit dem global wichtigsten und grössten Finanzmarkt.
Die Verluste haben Folgen fürs ganze Land. Die SNB wird voraussichtlich für 2022 nichts an Bund und Kantone ausschütten. Damit gehen auch viele Gemeinden leer aus, die fest mit dem Geldsegen gerechnet haben. Dass die Kasse an der Börsenstrasse diesmal geschlossen bleibt, überrascht nicht. Der aufgelaufene Verlust von Januar bis Ende September beläuft sich auf über 140 Milliarden Franken.
Wenn nun Tesla und weitere US-Aktien noch stärker abstürzen und die Kurse der Obligationen, in denen die SNB ungleich stärker investiert ist, wegen den steigenden Zinsen nach unten fallen:Dann Halleluja.
Das bringen die 1,4 Milliarden Dollar Verlust mit einer einzigen US-Aktie in nicht einmal 3 Monaten ans Tageslicht. So viel Geld in so kurzer Zeit mit einem Titel zu verlieren ist crazy. Die SNB spielt Staatsfonds, dabei wäre sie eine Zentralbank und müsste ganz andere Aufgaben erfüllen. Wie sie aus diesem Schlamassel herausfindet, ist unklar. Ihre Bücher sind immer noch proppenvoll mit Bonds, Aktien – das Meiste in Dollar und Euro.
Die US-Notenbank reduziert derweil ihre Bilanz weiter rasant, das sogenannte Quantitative Tightening ist in vollem Gange. Davor wars jahrelang unter Quantitative Easing nach oben gegangen.
Die Umkehr müssten Jordan & Co. auch verschärft mitmachen. Doch dann sinken die Kurse womöglich noch stärker – und sorgen für noch mehr Löcher in der Erfolgsrechnung.
Die SNB-Olympioniken – gefangen im eigenen Game.