Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die Weltwirtschaft in schwierigem Fahrwasser. Der Währungsfonds senkte am Dienstag seine Prognose leicht und rechnet für dieses Jahr nun mit einem globalen Wachstum von lediglich 2,8 Prozent. Die meisten Industriestaaten werden demnach eine eher schwache konjunkturelle Entwicklung erleben, aber einer Rezession entgehen – eine Ausnahme bildet Deutschland, so epochtimes aktuell.
„Die Weltwirtschaft erholt sich von den Erschütterungen der vergangenen Jahre, insbesondere der Pandemie, aber auch der russischen Invasion in der Ukraine", sagte IWF-Chefökonom Pierre-Olivier Gourinchas bei der Vorstellung der neuen Schätzungen. Allerdings gebe es auch neue Belastungen, insbesondere durch die Turbulenzen im Bankensektor. Die Wirtschaft der meisten Industriestaaten wird den IWF-Daten zufolge vorerst nur langsam wachsen.
Für die USA etwa sagt der IWF im laufenden Jahr 1,6 Prozent Wachstum voraus, 0,2 Prozentpunkte mehr als im Januar. Im kommenden Jahr sollen es 1,1 Prozent sein. Für die Eurozone geht der IWF von einem Plus von 0,8 Prozent im laufenden und 1,4 Prozent im kommenden Jahr aus. Das stärkste Wachstum unter den Euro-Ländern sehen die Experten in Spanien mit 1,5 Prozent in diesem und 2,0 Prozent im kommenden Jahr.
Deutschland dagegen rutscht laut IWF dieses Jahr in die Rezession: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde voraussichtlich um 0,1 Prozent schrumpfen, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten IWF-Prognose.
Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute schätzen die Lage allerdings anders ein: Sie hoben noch Anfang April ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr auf plus 0,3 Prozent an. Für 2024 rechnen sie mit 1,5 Prozent; der IWF erwartet dann 1,1 Prozent.
Das einzige andere G7-Land neben Deutschland, das der IWF dieses Jahr in der Rezession sieht, ist Großbritannien. Die britische Wirtschaft soll demnach um 0,3 Prozent schrumpfen.