Schweizer SNB erhöht Leitzins um 0,50 %, US-FED und BOE um jeweils 0,25%
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat am Donnerstag beschlossen den Leitzins um 0,50 % auf 1,50 % zu erhöhen. Noch bis Sommer 2022 lag er jahrelang auf global rekordtiefem Niveau bei -0,75 %. Damit wirkt die SNB laut eigener Aussage dem nochmals gestiegenen Inflationsdruck entgegen. Es sei nicht auszuschliessen, dass zusätzliche Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten, so die SNB aktuell in ihrem Statement. Um für angemessene monetäre Bedingungen zu sorgen, ist die Schweizerische Nationalbank laut dem Statement zudem weiterhin bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein. Seit einigen Quartalen stehen dabei Devisenverkäufe im Vordergrund.
(…) Die stärkeren Zweitrundeneffekte und der nochmals grössere inflationäre Druck aus dem Ausland führen dazu, dass die neue Prognose bis Mitte 2025 trotz Anhebung des SNB-Leitzinses höher ausfällt als noch im Dezember. Gemäss neuer Prognose beträgt die Inflation nun im Jahresdurchschnitt 2,6 % für 2023 und 2,0 % für 2024 und 2025. Am Ende des Prognosezeitraums liegt sie bei 2,1 %. Ohne die heutige Zinserhöhung wäre die Inflationsprognose in der mittleren Frist noch höher, so die SNB.
Auch die US-Notenbank Fed hat am Donnerstag die Zinsen um 0,25 Punkte auf 5% angehoben – ein Schritt, der so erwartet worden war, schreibt finanzmarktwelt.
Die FED begründet ihre Entscheidung wie folgt:
"Die jüngsten Indikatoren deuten auf ein bescheidenes Wachstum der Ausgaben und der Produktion hin. Der Beschäftigungszuwachs hat sich in den letzten Monaten beschleunigt und bewegt sich in einem robusten Tempo; die Arbeitslosenquote ist weiterhin niedrig. Die Inflation ist weiterhin hoch.
Das US-Bankensystem ist solide und widerstandsfähig. Die jüngsten Entwicklungen werden wahrscheinlich zu einer Verschärfung der Kreditbedingungen für Haushalte und Unternehmen führen und die Wirtschaftstätigkeit, die Einstellungen und die Inflation belasten. Das Ausmaß dieser Auswirkungen ist ungewiss. Der Ausschuss beobachtet die Inflationsrisiken weiterhin mit großer Aufmerksamkeit und istbestrebt, längerfristig ein Maximum an Beschäftigung und eine Inflationsrate von 2 Prozent zu erreichen. Zur Unterstützung dieser Ziele hat der Ausschuss beschlossen, das Zielband für die Federal Funds Rate auf 4-3/4 bis 5 Prozent anzuheben.
Ebenso um 0,25 Prozentpunkte erhöht die Bank of England den Leitzins auf 4,25% nach einem enomen Inflationsanstieg auf einen Höchststand seit 15 Jahren, deutet aber an, dass das Niveau seinen Höhepunkt erreicht habe, wie dailymail berichtet. Optimistische Prognosen gehen davon aus, dass Großbritannien in keine Rezessiion gehen werde.