Der Alpenökonom
Von den Befürwortern gilt es als die große Errungenschaft: Die Energieproduktion soll wieder verstärkt von den Launen der Natur abhängig werden und letztlich mit ihr auch die Stromverwendung. Dieses reaktionär-romantische Naturverständnis wird auf Gedeih und Verderb durchgedrückt. Die Kosten werden geschickt verschleiert. Während in den Medien so gut wie ausschließlich erwähnt wird, dass Wind und Sonne keine Rechnung schicken, werden die immensen Mehrkosten des Ausbaus von Windrädern und PV-Anlagen sowie der nötigen zusätzlichen Infrastruktur wie Stromtrassen und der Stromspeicher – Deutschland besitzt aktuell Stromspeicherkapazitäten von maximal einer Stunde – durch Aufteilung kleingerechnet: Netzentgelte und weitere Abgaben, Subventionen und andere Förderungen der öffentlichen Hand verteuern zwar die Stromerzeugung in einer ganzheitlichen Betrachtung. Aber diese Betrachtungsweise wird in der öffentlichen Debatte kaum diskutiert.
Wie extrem die Launenhaftigkeit der Stromerzeugung in Deutschland mittlerweile geworden ist, zeigt die folgende Abbildung für den Zeitraum Ende November bis Anfang Dezember. Von 29. November auf 30. November stürzte die Stromproduktion aus Wind und Sonne von rund 28 GWh auf gerade einmal 2,5 GWh ab. Das ist ein Minus von mehr als 90%. Verglichen mit der Spitze am 23. November von fast 50 GWh beträgt das Minus satte rund 95%. Anders ausgedrückt: Die Stromerzeugung aus Wind und Sonne schwankte binnen Wochenfrist um fast das 18-fache, binnen Tagesfrist um den Faktor 11.
Stromproduktion nach Energiequelle, 23. November bis 4. Dezember 2023, Deutschland, in MWh
Quelle: Smard.de
Bejubelt von Energie(w)endebefürwortern wird die Stromernte der Wind- und Sonnenenergie am 23. und 24. November, über den Kollaps der wetterabhängigen Energiequellen Anfang Dezember wird hingegen der Mantel des Schweigens gehüllt, ebenso über die immensen CO2-Emissionen, die in diesen Tagen durch den massiven Einsatz von Kohlekraftwerken angefallen ist.
Ein weiterer Ausbau der Wind- und Sonnenenergie wird die Launenhaftigkeit der Stromproduktion noch weiter verstärken: Wenn kein Wind weht, produzieren 10mal so viele Windräder auch keine einzige kWh Strom mehr. Wenn keine Sonne scheint, ist die Stromproduktion unabhängig von der Anzahl an installierten PV-Paneelen nun einmal genau null.