Von Redaktion auf Freitag, 07. Juli 2023
Kategorie: KW 27

„Zentralbankenkrise 2023 – Riesige Staatsanleihenbestände verursachen durch Zinsanstiege gigantische Kursverluste – Kann es zur Enteignung von Guthaben in Deutschland wie 2013 in Zypern kommen?“

Der Bondaffe


Ende Juni dieses Jahres machte in der Mainstreampresse eine Nachricht die Runde, der es an Brisanz und an Zündstoff nicht mangelte. Nur verfehlte sie offenbar ihre Wirkung und wurde kaum wahrgenommen. Ich selbst nahm das Ganze mit deutlichem Unbehagen auf, doch drum herum schien sich kaum jemand richtig dafür zu interessieren.

Markus Krall erkannte das Dilemma und beschrieb es treffend mit den Worten „Der Eimer der Bundesbank hat ein Loch". Aber auch die Mahnung von Dr. Krall blieb weitestgehend unter dem Radar hängen. Wahrscheinlich gab es in der Zone darüber mit vielen anderen Themen entsprechend viel Ablenkung.

https://www.tichyseinblick.de/meinungen/bundesbank-rekapitalisierung

Was mich unter Anspannung setzte liest sich in der „Wirtschaftswoche" folgendermaßen:

https://www.wiwo.de/politik/deutschland/geldpolitik-der-bundesrechnungshof-warnt-vor-verlusten-der-bundesbank-/29222190.html

„Geldpolitik - Der Bundesrechnungshof warnt vor Verlusten der Bundesbank"

Diese Nachricht hatte es in sich. Dabei darf man die Frage stellen: „Kann eine Zentralbank wie die Deutsche Bundesbank eigentlich pleite gehen?"

Dabei geht der wiwo-Artikel gar nicht auf konkrete Zahlen ein. Was ihn aus meiner Sicht etwas anders macht. Denn es geht hauptsächlich darum, was im Hintergrund geschehen war. Verharmlosend könnte man sagen, da wurde viel gekleckert. In Wirklichkeit. so scheint es, wurde raffiniert vertuscht und verheimlicht.

Die Steine des Anstoßes lesen sich folgendermaßen: „Das Finanzministerium hat die Hände in den Schoß gelegt. Zuvor hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einem Urteil Kriterien für die Anleihekäufe der EZB aufgestellt, die sicherstellen sollen, dass es sich dabei nicht um monetäre Staatsfinanzierung handelt." Oder „Fadenscheinige Begründung - Bei der Prüfung der Anleihekäufe durch das BMF sei zudem eine Gesamtschau nötig, mahnen die Rechnungsprüfer."

So geht es munter durch den ganzen Bericht. Ich gebe zu, dass es sich durchaus um „trockenes Material bzw. Informationen" handelt, aber eben mit einer gewissen Brisanz.

Eine richtige Watschn gab es dann schließlich doch mit der Formulierung: „Der Bundesbank drohen hohe Verluste. Heftige Kritik der Rechnungsprüfer hagelt es auch, weil das Finanzministerium es bisher nicht für nötig gehalten hat, die Auswirkungen der Anleihekäufe auf die Bundesbankbilanz und in der Folge auf den Bundeshaushalt zu prüfen. Tatsächlich gerät die Bilanz der Bundesbank wegen der Zinswende immer stärker in die Schieflage."

Für mich aber stand es ganz deutlich im Raum: „Hier brennt die Hütte ordentlich". Aber es will niemand wahrhaben.

Im Beitrag von Markus Krall werden explizit Zahlen genannt. Ich möchte diese hier kurz in einfacher Art und Weise dargestellt in Relation setzen. Die genannten Zahlen müssen nicht unbedingt auf die Million genau sein. Das spielt jetzt überhaupt keine Rolle mehr. Denn die Zahlen und die einhergehenden Verluste sind in ihren Größenordnungen und von der Verhältnismäßigkeit her einfach letal.

Einfach dargestellt haben die EZB und die Mitgliedsbanken der EUROZONE Staatsanleihen aus der EUROZONE im Volumen von 4,5 Billionen EURO aufgekauft. Das sind 4.500 Milliarden EUR. Allein die Deutsche Bundesbank hält 666 Milliarden EURO im Bestand (über die drei Sechser als Mittel der Kommunikation ausgewählter Kreise habe ich in der Vergangenheit schon viel geschrieben, das muss hier nicht mehr erörtert werden). Geht man grob gerechnet von 10 Prozent an Kursrückgängen bzw. kurzfristig bilanziell schlagenden Kursverlusten durch diese Staatsanleihen aus, kommen wir auf löblich abgerundete 66 Milliarden EURO Verlust. Die Deutsche Bundesbank hat aber nur ein Eigenkapital von knapp 6 Milliarden EURO. In der Bundesbankbilanz zum 31.12.2022 finden wir ein Grundkapital von 2,5 Milliarden EURO sowie Rücklagen in Höhe von 3,2 Milliarden EURO (macht 5,7 Milliarden EURO insgesamt). Ganz einfach zu erkennen, folgender Link hat nur eine Seite.

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwjG3bTm1fr_AhWkQvEDHbhsCp0QFnoECA4QAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.bundesbank.de%2Fresource%2Fblob%2F905554%2Fefafa223efb065a485e7843b119a7ed6%2FmL%2F2023-03-01-geschaeftsbericht-2022-bilanz-data.pdf&usg=AOvVaw09eTgiEx63sZYoTC9U0JLX&opi=89978449

Man sieht es ganz deutlich, irgendetwas stimmt da nicht mehr im Nagel'schen Gemüsegarten zu Frankfurt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Nagel

Das Wort „Überschuldung" klingt etwas verharmlosend. Denn Überschuldung ist ein Dauerzustand vieler Länder wie man hier sieht:

https://www.usdebtclock.org/world-debt-clock.html

Spricht man im Zusammenhang mit einer Zentralbank von „Überschuldung" wäre das ein Hinweis auf eine „dauerhafte" Verschuldung der Kernbanken im Finanzsystem. Für eine bestimmte Elite wäre es sogar ein anzustrebender Zustand, kann man doch völlig neue Wege der Geldflusssteuerung gehen. Zu Lasten der normalen Bürger bzw. Einlagenbesitzer versteht sich.

Zur Verteidigung könnte man noch anführen, dass es gar nicht 60 Milliarden EURO Verlust wären, sondern nur 50 oder 40 Milliarden. Aber auch das steht in keinem Verhältnis zu einem übrig gebliebenen „Haftungskapital" der Deutschen Bundesbank von 5,7 Milliarden EURO. Wie sich das zusammengekaufte bzw. zusammengeschusterte Staatsanleihenportfolio im Endeffekt zusammensetzt ist vollkommen egal. Hier kommt es nicht mehr auf eine Emittenten- oder Laufzeitenstruktur oder sonstige Diversifikationseffekte oder Zusammensetzungsüberlegungen an. Jetzt sind sie eben da, die Verluste. In der Gesamtbetrachtung auf EZB-Ebene müssen das hunderte, wenn nicht tausende verschiedene Anleiheemissionen sein.

Es mag gut klingen wenn die Deutsche Bundesbank „nur" 33% einer einzelnen Anleiheemission der Bundesrepublik Deutschland, hier „Bund", halten darf. Aber was soll das überhaupt? Wenn es die Bundesbank nicht darf, dann kauft eben die spanische oder französische Zentralbank deutsche Bundesanleihen. Im Gegenzug kauft die Deutsche Bundesbank spanische (Bonos) und französische (OAT) Staatsanleihen. Die ebenfalls aufgrund der Zins- und Renditesteigerungen am Markt Verluste einfahren.

Wie kann man sich das am besten vorstellen? In der EUROZONE gibt es insgesamt 20 nationale Zentralbanken und die EZB selbst.

https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4isches_System_der_Zentralbanken

Das EUROSYSTEM musste in der Vergangenheit mit allerlei Maßnahmen durch Staatsanleihenkäufe gerettet werden. Im Artikel der Wirtschaftswoche liest sich das so: „Bei der Prüfung der Anleihekäufe durch das BMF sei zudem eine Gesamtschau nötig, mahnen die Rechnungsprüfer. Bei dieser sei neben dem 2015 aufgelegten Anleihekaufprogramm PSPP auch das im März 2020 gestartete Pandemie-Notfallkaufprogramm (PEPP) zu berücksichtigen."

Angesichts aktueller Ereignisse erinnern wir uns gar nicht mehr daran (oder nur vage), dass die EUROZONE und damit der EURO SELBST seit vielen Jahren schon ununterbrochen gerettet werden.

Die „Rettungsmaßnahmen" sind einfach zu beschreiben. Die Notenbanken der EUROZONE kauften in den vergangenen Jahren unentwegt Staatsanleihen aus der EUROZONE auf. Bunt gemischt, in unterschiedlichen Quantitäten und Qualitäten. Weil sie sich selbst retten mussten. Weil niemand mehr aus normalen Investorenkreisen das „Zeug" kaufen wollte. Die EUROZONENSTAATEN brauchten zuviel Geld.

Da dieses Investorengeld nicht da war, musste es erst durch die EZB und die Notenbanken gedruckt und in Umlauf gebracht werden. Durch die Rettungsmaßnahmen in Form von Käufen von Staatsanleihen (hier wurde das „neues Geld" in Umlauf gebracht) konnten die Renditen der Staatsanleihen erstens gedrückt und zweitens (langfristig angedacht) niedrig gehalten werden. Das Zinsänderungsrisiko nach oben wurde eliminiert. Das wäre solange gemacht worden bis man mit einem digitalen Währungssystem und verbundenen Social-Credit-System fertig gewesen wäre (kein richtiges Geld mehr, sondern nur noch digitale Verrechnungseinheiten), dann hätte man auch ein neues politisches System in Form der viel gepriesenen „Neuen Weltordnung" installiert.

Bis zum „viel beschworenen Jahr der Agenda 2030" wäre das durchaus durchzuhalten gewesen. Nur dann kam etwas dazwischen. Egal, wie viele Ereignisse und Gründe es im Vorlauf gewesen waren? Die Achillesferse dieses Systems war ein weltweiter Zins- bzw. Renditeanstieg. Und den haben wir jetzt seit den Jahren 2020 bzw. 2021. Corona war nur der Beginn mit dem die Abrissbirne in Schwung kam. Zur Rettung der Wirtschaft wurde dann noch mehr Geld gedruckt.

Hauptgrund für diesen Zins- bzw. Renditeanstieg war aber die Inflation. Zuerst waren es Inflationsbefürchtungen (die unwirksam mit verbalem Deflationsoptimismus von der EZB bekämpft wurden), die die Zinsen bzw. Renditen steigen ließen. Aber das hätte nicht genügt. Es kamen viel schlimmere Ereignisse in Form von Inflationsschocks wie stark steigenden Energiepreisen. In diesem Schockgeschehen sind wir immer noch drin.

Die Anleihenkäufe der Zentralbanken haben (neben den Corona-Geldflutungen) die weltweiten Geldmengen aufgebläht. In Kombination mit hohen Inflationserwartungen und realen Inflationszahlen mussten und müssen die Zinsen, sprich die Leitzinsen, konsequenterweise erhöht werden. Dabei geschieht mit zeitlichen Vor- und Nachläufen bei den Renditeentwicklungen der Staatsanleihen genau das gleiche. In diesem Prozess sind wir auch mittendrin. Ein Ende ist nicht abzusehen.

Wenn man bedenkt, welches Desaster der bisherige Zins- und Renditeanstieg entfaltet hat, ist das schon eine große Katastrophe. Aber wie gesagt, wir sind voll dabei und mittendrin. Die Zinsen bzw. Renditen sind von einem absolut niedrigen Niveau aus gestiegen. Sogar von Negativrenditenniveaus aus. Und um historische Normalrenditeniveaus zu erreichen ist noch einmal ein Renditeanstieg in dieser Form und Höhe notwendig.

Als Beispiel für ein historisches Normalrenditeniveau in Deutschland möchte ich einen Prozentsatz von 6% (i.W. sechs) Prozent veranschlagen. Bei der Maximalzeitanzeige für 10jährige Bundesanleihen auf dieser Seite

https://de.investing.com/rates-bonds/germany-10-year-bond-yield

seit 1975 sieht man, dass ein Bereich von 5% bis 6% durchaus als „historisch, langfristig normal" anzusehen ist. Ich habe 6% gewählt, weil das der Zinssatz ist, auf den sich die Berechnungsmethodik der Underlyings für den Zinsterminkontrakt „Euro-Bund-Future" bezieht. Als man diesen Terminkontrakt im November 1990 einführte, waren 6% „normal".

https://de.wikipedia.org/wiki/Euro-Bund-Future

Kommen wir nach diesem kurzen Ausflug wieder zurück zur Deutschen Bundesbank. Denn die ist nämlich, angesichts der aktuellen Situation, einfach pleite.

Findige Buchhalternaturen fangen natürlich an, Lösungen zu präsentieren. Diese sehen einfach so aus, die Kursverluste bzw. Rückgänge der festverzinslichen Papiere zeitlich zu strecken. Also zu verteilen. Hier wird auch gerne mit höheren Zinssätzen argumentiert, die die Verluste der Papiere etwas kompensieren sollen. Aber wie will man bei Bundesanleihen mit einem Nominalzinssatz von 0% (Null Prozent) irgendetwas kompensieren? Null Prozent Zinsen können keinen Kursrückgang von zehn Prozent kompensieren. So einfach ist das.

Will man ein Problem lösen, sieht man mit einem der Lösungsansätze auch in der Vergangenheit nach. Das liest sich dann so:

https://blogs.faz.net/fazit/2017/06/13/als-die-bundesbank-einmal-pleite-war-8833/

"Als die Bundesbank pleite war.

"Rein juristisch war die Bundesbank überschuldet, weil die Verlustvorträge das Eigenkapital deutlich übertrafen. Wir hatten zwar eine Unterbilanz, waren aber nicht zahlungsunfähig, weil wir ja letztlich selbst das Geld drucken konnten. Im Zentralbankrat hatten wir darüber diskutiert, ob denn die Regierung für die Verluste aufkommen sollte. Die Verluste entstanden ja nur, weil wir aufgrund der Verpflichtungen der Bundesregierung gegenüber dem IWF am Devisenmarkt tätig waren. Wir haben davon abgesehen. Aber im Endeffekt hat natürlich die Regierung die Kosten mitgetragen, weil wir einige Jahre lang keine Gewinne an den Bund abführten, bis der Verlustvortrag abgeschmolzen war."

Eigentlich ist damit alles gesagt. Eine technisch überschuldete Zentralbank ist immer noch handlungsfähig, weil sie ihr Geld selbst drucken kann. Eine Rekapitalisierung durch den Steuerzahler ist nicht notwendig, aber der Steuerzahler ist indirekt betroffen, weil die Verluste die künftigen Ausschüttungen der Zentralbank an den Staat beeinträchtigen."

Da mach' mir einer den „Habeck 1973": Wir waren zwar pleite, haben aber trotzdem weitergewurschtelt. Hat ja keiner nachgefragt, weil wir das Geld selbst gedruckt haben!" Oder noch besser: „Wir waren nicht pleite, wir waren nur überschuldet. Überschuldet ist nicht pleite. Auch wenn es langfristig ist!"

Da ist man geneigt zu wetten. Wenn Robert Habeck oder Christian Lindner heute obiges der Öffentlichkeit verkünden, bekommen sie einen dieser hochdekorierten Schmeichelpreise der Eitelkeit. Wie heißen die Dinger doch gleich? Nobelpreis oder so? Nobel, nobel, auf jeden Fall mit hohem Preisgeld.

Also, rein juristisch ist die Deutsche Bundesbank aktuell wieder einmal „memento-mori-verschuldet". Nur solange keiner fragt, was „memento mori" ist, läuft der Laden weiter.

Jetzt kommen die überfälligen Salto-mortale Argumente ins Spiel. Reichen die Rücklagen bzw. andere Puffer der Deutschen Bundesbank? Ist die deutsche Bundesregierung rechtlich verpflichtet, Kapital in die Bundesbank nachzuschießen, um deren Funktionsfähigkeit zu sichern? Muss der Steuerzahler einspringen? Warum konnte es soweit kommen? Wer ist schuld an diesem Desaster? Warum wird die Öffentlichkeit nur unzureichend informiert? Und, und, und... aber keiner hat im Vorfeld auf den Bundesrechnungshof gehört.

Eines ist sicher, der Steuerzahler kann's nicht mehr richten. Der ist nämlich schon ausgepresst.

Die Rendite für die 10jährige deutsche Bundesanleihe als maßgebliche Referenz der laufenden Katastrophe beträgt aktuell (07.07.2023 / 10:45 MEZ) 2,63%. Das Normalniveau setzen wir bei 6% an.

https://www.investing.com/rates-bonds/germany-10-year-bond-yield

Wenn allerdings ein Anstieg von Null Prozent (eigentlich waren es minus -0,75% Rendite in 2020 und 2021) auf plus +2,63% solch eine Katastrophe angerichtet hat, dann kann man sich vorstellen, was während der Phase des Anstiegs auf 6% passieren wird? Man könnte das mit „der Laden fliegt uns um die Ohren" präzisieren.

Es ist aber nicht ein „rein deutsches" Problem. Das Problem gibt es überall auf der Welt. In den letzten Wochen und Monaten haben sich die Berichte dazu angehäuft, auch wenn diese nur vereinzelt wahrgenommen wurden. Das Problem gibt es in der EUROZONE. Aber – und das ist noch wichtiger – für die USA ist dieser Zins- bzw. Renditeanstieg ein noch größeres Riesenproblem. Ironischerweise wirkt dieser Renditeanstieg wie ein tödliches Virus für das internationale Geld- und Finanzsystem.

In der EUROZONE und in Gesamteuropa kann man davon ausgehen, dass sich die nationalen Notenbanken gegenseitig und untereinander geholfen haben. Eigentlich sind es nicht die Notenbanken direkt, es sollte noch einen Zwischenhändler gegeben haben. Sonst wäre es ja Staatsfinanzierung.

Nebenbei: Am besten wird ein „Wertpapierhandelshaus", also eine Bank, eine Kapitalanlagegesellschaft, eine „Investment Company", eine Versicherung oder eine gleichwertige Institution zwischengeschaltet. So könnte beispielsweise die Bundesrepublik Deutschland Teile einer neu heraus gegebenen Bundesanleiheemission an eine französische Versicherung verkaufen. Diese Versicherung verkauft die Anleihe dann ein paar Tage später mit einem Aufschlag beispielsweise an die italienische Notenbank. Umgekehrt geht das auch und das wars. Und damit liegt ein wahrscheinlich sehr großer Anteil dieser Anleihe eben bei der italienischen Zweigstelle der Europäischen Zentralbank. Und verursacht bei einem Zins- bzw. Renditeanstieg entsprechende Kapitallücken in deren Bilanz.

Die Deutsche Bundesbank mag mit ihrer 666-Milliarden-Investition in der Vorreiterrolle sein. Muss sie natürlich auch, denn schließlich geht es auch um die Ausplünderung dieses Landes und des deutschen Steuerzahlers. „Deutschland geht es doch gut" höre ich oft, aber wer weiß von diesen Problemen? Aber es tut auch in anderen Ländern weh. Und das liest sich dann folgendermaßen:

Frankreich, Italien, Niederlande:

https://finanzmarktwelt.de/ezb-herbe-verluste-fuer-notenbanken-aus-anleihen-kaeufen-261743/

Auch andere Notenbanken müssen 2023 mit hohen Verlusten rechnen, die jedoch noch nicht so hoch sind, um das Eigenkapital zu vernichten. Gros geht davon aus, dass sich diese in Frankreich auf 17 Milliarden Euro, in Italien auf neun und in den Niederlanden auf fünf Milliarden Euro belaufen werden.

Spanien:

https://www-vozpopuli-com.translate.goog/economia_y_finanzas/banco-espana-perdidas.html?_x_tr_sl=es&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc

Die Bank von Spanien wird im Jahr 2023 Verluste verzeichnen und eine „Pause" von 1.800 Millionen an das Finanzministerium vornehmen

Finnland:

https://www-suomenpankki-fi.translate.goog/en/media-and-publications/releases/2023/rising-interest-rates-reduced-bank-of-finlands-profit/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc

Steigende Zinssätze schmälerten den Gewinn der Bank of Finland

Belgien:

https://brf.be/national/1670270/

Die Nationalbank hatte zuvor mitgeteilt, dass sie in diesem Jahr mit einem Verlust von 600 bis 800 Millionen Euro rechnen werde.

Österreich:

https://kurier.at/wirtschaft/zinsenfalle-nationalbank-heuer-mit-rund-drei-milliarden-euro-verlust/402506911

Zinsenfalle: Nationalbank heuer mit rund drei Milliarden Euro Verlust

Schweiz, Großbritannien, Schweden

https://www.swissinfo.ch/ger/wirtschaft/snb_die-wichtigsten-fragen-zum-milliardenverlust-der-nationalbank/48262424

Die Schweizerische Nationalbank hat 2022 einen Verlust von 132 Milliarden Franken gemacht und die Gewinnausschüttungen an den Bund und die Kantone ausgesetzt... In Grossbritannien wird gar erwartet, dass über die nächsten zehn Jahre verteilt 230 Milliarden Pfund, rund 260 Milliarden Franken, vom Finanzdepartement an die Bank of England fliessen werden. In Schweden wäre das gemäss der neusten Vereinbarung zwischen der Zentralbank und der Regierung ebenfalls möglich, und zwar dann, wenn das Eigenkapital der Riksbank unter 20 Milliarden Kronen, was rund 1,8 Milliarden Franken entspricht, fallen sollte.

Übersee, Australien

https://www.ftd.de/finanzen/australiens-zentralbank-verliert-367-milliarden/

Australiens Zentralbank verliert 36,7 Milliarden

Grund sind Stützungskäufe während der Corona-Pandemie - Institute weltweit in ähnlicher Lage

Wobei man im „Übersee-Fall" davon ausgehen muss, dass der weltweite Zinsanstieg schon im Jahr 2020 begonnen hatte. Die EUROZONE war mehr ein Nachzügler.

Und von der Türkei will ich gar nicht schreiben. Hohe Zinsen für Staatsanleihen und die permanente Rettung der türkischen Lira kosten die Zentralbank immer noch sehr viel Geld. Was das alles mittlerweile gekostet hat werden wir nie erfahren. Aber den Türken geht's doch auch noch gut, oder?

Was die Renditeanstiege von US-Staatsanleihen bei US-Regionalbanken und anderen US-Institutionen in Form von Verlusten angerichtet haben, wäre ein eigenes Thema. In welchem Ausmaß allerdings die Kursrückgänge der Staatsanleihen in absoluten Zahlen in der Bilanz der amerikanischen Zentralbank FED durchgeschlagen sind, ist auch nicht leicht zu recherchieren. Obwohl folgender Beitrag von einem Volumen von 8,2 Billionen US-Dollar ausgeht.

https://www.bankingclub.de/news/marktkommentar/warum-zentralbankverluste-doch-eine-rolle-spielen-koennten/

„Die im Rahmen der quantitativen Lockerung der Zentralbanken erworbenen Anleiheportfolios von 4,94 Billionen Euro im Euroraum und 8,2 Billionen US-Dollar in den USA würden damit bei Marktbewertung ebenfalls erhebliche Verluste aufweisen."

Das macht bei den von Dr. Krall veranschlagten 10% Kursrückgängen die stolze Summe von 820 Milliarden US-Dollar aus. Das ist mehr als ein jährlicher deutscher Bundeshaushalt. Tendenz steigend.

Wie hoch die Kursrückgänge bei der EZB selbst waren kann man schwer festzurren. Denn man muss unterscheiden zwischen der EZB als Bank und der EZB als Betreiberin des EUROSYSTEMS. Zumindest waren die Kursrückgänge deutlich in der Bilanz zu spüren. Die EZB-Bank schloss im Jahr 2022 mit einem Bilanzverlust von 1,6 Milliarden EURO. Daraus ist nicht zu erkennen, wie hoch die Anleiheverluste waren.

https://www.manager-magazin.de/politik/europa/europaeische-zentralbank-ezb-muss-nach-milliardenverlust-ihre-reserve-anzapfen-a-e2f1e67c-b4ed-43ac-bc91-8733566955b7

Jahresabschluss der EZB für 2022

https://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/2023/html/ecb.pr230223~398b74f1dc.de.html

Konsolidierte Bilanz des EUROSYSTEMS zum 31. Dezember 2022

https://www.ecb.europa.eu/pub/annual/balance/html/ecb.eurosystembalancesheet2022~4a2e481250.de.html

Wie angedeutet: man muß unterscheiden zwischen der EZB-Bank und dem EUROSYSTEM, welches die EZB managed.

Mittlerweile dürfte es ordentlich Zoff hinter den Kulissen geben. Denn angeblich erwirtschaften kleinere Zentralbanken der EUROZONE noch Gewinne. Der folgende Link fasst viele neu auftretende Probleme zusammen.

https://www-politico-eu.translate.goog/article/central-bank-losses-risk-opening-old-eurozone-faultlines/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc

„Ein Jahrzehnt später dürften die Zentralbanken der stärksten Volkswirtschaften der Eurozone, wie etwa die Deutsche Bundesbank, in die Verlustzone geraten, während die Zentralbanken der schwächeren Mitglieder weiterhin Gewinne erwirtschaften."

Das macht die Angelegenheit delikat, denn jetzt fühlen sich die kleinen, mit Gewinn arbeitenden Zentralbanken der EUROZONE von den großen Zweigstellen gegängelt. Begierden der Großen auf die Gewinne der Kleinen könnten auftauchen. Und die Kleinen wollen nicht sie Verluste der Großen ausgleichen. Das wird die Spannung weiter erhöhen.

Dann wird es politisch: „Einige befürchten, dass der Rollentausch die alten Wunden der Schuldenkrise, die einst die Regierungen der Eurozone gegeneinander aufwies, wieder aufreißen könnte, während die öffentliche Stimmung angeheizt und ernsthafte Fragen über die Lebensfähigkeit der Euro-Währung aufgeworfen würden."

„Die Auswirkungen auf die südlichen Zentralbanken sind viel geringer und man kann darauf wetten, dass dies die Spannungen erhöhen wird", sagte Johan Van Overtveldt, der belgische Vorsitzende des Haushaltsausschusses des EU-Parlaments. Die drohenden Verluste der Zentralbanken der Region „werden in praktisch jeder Diskussion direkt oder indirekt zur Sprache kommen".

„Während der Staatsschuldenkrise hatten die Steuerzahler aus Nordeuropa oft das Gefühl, sie müssten für die fiskalische Rücksichtslosigkeit ihrer südlichen Nachbarn aufkommen."

Fazit: Der Zins- bzw. Renditenstieg wird zum Politikum in Form eines „Bilanzdrucks". Auszug: „Der Bilanzdruck hat Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Zusammenhalts der Eurozone wieder belebt". Ich meine mit der „Nachhaltigkeit" wird es schwierig, wenn das Klima untereinander weiter vergiftet wird.

Es wird aber noch besser. Denn nicht alle Teilnehmerstaaten sind mit weiteren Leitzinserhöhungen einverstanden.

https://www.lemonde.fr/en/opinion/article/2023/07/06/signs-of-a-political-revolt-are-brewing-around-the-european-central-bank_6044074_23.html

„Rund um die Europäische Zentralbank bahnt sich eine politische Revolte an.

Die Regierungen Portugals, Italiens und Spaniens sprechen sich gegen höhere Zinssätze aus und testen die Grenzen der Unabhängigkeit der EZB. In weniger als zwei Wochen haben die portugiesische, die italienische und die spanische Regierung scharfe Kritik an der Europäischen Zentralbank (EZB) geäußert. Zu einer Zeit... beginnt sich eine politische Revolte gegen die EZB zusammenzubrauen, die von Regierungen unterschiedlichster politischer Couleur, von der Linken bis zur extremen Rechten, ausgeht.... "Das einfache Rezept, die Zinssätze zu erhöhen, wird von vielen Menschen nicht als der richtige Ansatz angesehen", sagte Giorgia Meloni, Italiens Ministerpräsidentin, von der postfaschistischen Partei Fratelli d'Italia. "Wir können die Tatsache nicht ignorieren, dass eine ständige Anhebung der Zinssätze der Wirtschaft mehr schadet..."

Hier sehen wir einen Ausdruck davon, dass höhere Leitzinsen als schädlich für Wirtschaft und Gesellschaft angesehen werden. Natürlich aus Ländern, die vor dem Beitritt zur Währungsunion mit wesentlich höheren Zins- und Renditeniveaus glänzten. Das wurde zwar vor Beitritt durch eine schwächere nationale Währung an der Devisenfront ausgeglichen, doch mit einem starken EURO geht das nicht. Niemand will hier mehr höhere Zinsen und liebend gern (wie in der Vergangenheit) werden in diesen Ländern höhere Inflationsraten in Kauf genommen.

Wir alle können nicht erkennen, wie groß der Druck im System wirklich ist? Wir kennen nicht die vielen Spielfelder auf denen sich die einzelnen Mitgliedsländer der EUROZONE gegenseitig attackieren oder gar angreifen. Weil sie sich benachteiligt fühlen und gegenseitig Gelder aus anderen Ländern abschöpfen wollen? Das wären völlig neue Aspekte.

Das Thema „Target 2" wird gar nicht mehr veröffentlicht. Im folgenden Link liest sich das so: „Die eigene Leistung der EZB wurde durch Wechselkurseffekte auf ihre Dollarbestände und Zahlungen im Zusammenhang mit der Verwaltung des Target2-Abwicklungssystems beeinträchtigt."

https://www-politico-eu.translate.goog/article/central-bank-losses-risk-opening-old-eurozone-faultlines/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc

Es lässt sich wohl sagen, dass es ordentlich knirscht und wackelt im EUROZONEN-Gebälk. Stabil ist es nicht und wenn die Zinsen/Renditen weiter steigen wird es noch fragiler.

Ich möchte nicht vergessen zu erwähnen, dass wir bisher „immer nur von Staatsanleihen" gesprochen haben. Was aber ist mit den vielen anderen Anleihen und Anleihearten, möglicherweise exotischen Papieren die sich Anleihen schimpfen, allerlei toxisches Bond-Gewächs, Junk-Bonds (Müll-/Schrottanleihen), zu „Zombie-Bonds" mutierte Papiere und alle möglichen Arten von „Bonds", die sich in den Portfolien der „Nationalen Zentralbanken" befinden? Wo ist da die vielgepriesene Transparenz?

Gab es Totalausfälle in dieser Hinsicht? Wurden außergewöhnliche Abschreibungen vorgenommen?

Was wurde hier alles zusammengekauft? Wahrscheinlich würden die Leute vom Bundesrechnungshof laut schreiend davon laufen und flüchten wenn sie sehen würden, was da alles im Bestand bzw. im Portfolio ist.

Auch nicht zu vergessen, wie diese Papiere in einem Renditeanstieg bewertet werden? Kann man sie überhaupt bewerten? Wären Sie liquide? Wären sie überhaupt verkäuflich? Wer würde Papiere kaufen wollen, die es in der nächsten Woche bei einem Renditeanstieg schon billiger im Kurs gäbe?

Ich meine, da braucht es jetzt extrem gute Buchhalter. Gerade für ein angedachtes Thema wie „Rekapitalisierung". In welcher wahnsinnigen (und auch buchhalterisch teuflischen) Welt sind wir angekommen, wenn von „Rekapitalisierung" einer Zentralbank/Notenbank gesprochen werden muss? Dabei steht doch eines fest. Eine Rekapitalisierung durch den Steuerzahler soll nicht stattfinden. Weil die Rekapitalisierung durch das eigene Gelddrucken dieser Herrschaften stattfinden könnte. Zumindest theoretisch. Dürfen sie das nicht, muss die Sicherheit, also der Steuerzahler, neu bewertet werden. Und dann wäre er doch dran.

Es bleibt also ein schwelendes Thema, wie noch höhere Verluste der Zentralbanken durch Zins-/Renditeanstiege in der EUROZONE (und auch weltweit) ausgeglichen werden könnten?

Man muss kein extrem guter Buchhalter sein um auf neue Ideen zu kommen. Ich selbst war vor 30 Jahren in der Wertpapierbuchhaltung tätig. An Phantasie mangelt es mir daher nicht.

Und so möchte ich gleich vorgreifen auf eine Idee, die kommen müsste. Ob sie umgesetzt wird, ist eine andere Frage, aber sie ist zu verlockend. Lassen Sie es mich so beschreiben. Extrem schwierige Zeiten verlangen von und in der Wirtschaft extrem schwierige Anpassungen an die Realität. Wir haben mittlerweile politische Experten die Wirtschaft neu definieren. Eine Aussage, eine Sternstunde der Ökonomie, lautet wie folgt: „"Unternehmen sind nicht insolvent, sie hören nur auf, zu verkaufen".

https://www.puls24.at/news/politik/robert-habeck-unternehmen-sind-nicht-insolvent-sie-hoeren-nur-auf-zu-verkaufen/274890

Bald wird kommen: „Die Deutsche Bundesbank ist nicht insolvent, sie hat nur zu wenig Geld. Deshalb müssen wir die Konten der Deutschen Bundesbank wieder voll machen. Aufgrund dessen führen wir einen „Filling-process" von den Konten der Bürger mit vorherigem Account-Freezing (Einfrieren) bei den Banken und Sparkassen auf die Konten der Deutschen Bundesbank durch."

Sie ahnen es, was ich sagen will? Zypern 2013 wird plötzlich greifbar und könnte in die Wiederholung gehen. Erste Erfahrungen haben die verantwortlichen und involvierten Zentralbanker 2013 schon gemacht. Diesmal findet das ganze gleich in der gesamten EUROZONE statt. Jedes Land für sich. Besonders betroffen, da die Verluste bei der nationalen Zweigstelle der Europäischen Zentralbank besonders hoch sind: Deutschland.

Das liest sich dann so:

https://www.welt.de/wirtschaft/article114502095/Zypern-nimmt-den-Sparern-5-8-Milliarden-Euro.html

„Zypern nimmt den Sparern 5,8 Milliarden Euro

Selbst Kleinsparer werden geschröpft

Die Entscheidung der Minister nährt die Sorge. Wer mehr als 100.000 Euro auf dem Konto hat, zahlt eine Abgabe von 9,9 Prozent. Aber auch, wer erheblich weniger hat, wird geschröpft: 6,75 Prozent müssen Kunden unterhalb dieser Schwelle an den Staat abgeben. Das trifft eben nicht die reichen Russen, gute Kunden der Banken auf Zypern, denen die Euro-Gruppe eigentlich ans Portemonnaie will. Es trifft: Kleinsparer.

Konten sind gesperrt, Geldautomaten reglos

Sie kamen heute schon nicht mehr an ihr ganzes Geld. „Wir haben sofort Maßnahmen ergriffen, sodass keine elektronischen Transfers getätigt werden können, bis die Banken am Dienstag wieder öffnen", sagte Sarris. Abheben können die Sparer am Automaten – aber die Abgabe hat das Land schon eingefroren."

Sie dürfen sich sicher sein: so etwas kommt „plötzlich und unerwartet". Seien Sie also auf der Hut, wenn Sie sehr viel Geld auf dem Konto haben. Jeder EURO, der ein bestimmtes Kontoguthaben überschreitet, könnte inaktiviert (eingefroren, gefreezed, bundesbanksanktioniert) werden. Und schon ist der Digitale EURO da und verschwindet alsdann in andere Gefilde in die Bilanzen der Nagel'schen oder Lagard'schen Gemüsegärten zu Frankfurt.

Schauen Sie auf die vielfältigen Ablenkungen in der Presselandschaft: Ukraine-Krieg, Frankreich-Unruhen, Immigrantenkrise, Heizhammer, Klimarettung, Staudammbrüche, AKW-Bedrohungen, ÄlTschiBiTiKju, Korruption, Nazis überall und die Daily-Bundestags-Soap mit vielen Schauspielern aus dem In- und Ausland. Niemand merkt, dass ganz andere Dinge vorbereitet werden.

Von einer wesentlich höheren Ebene aus betrachtet ist all das, was seit Lehman und dem Jahr 2008 abläuft, ein gigantischer Bereicherungsraubzug bestimmter Eliten. Ich bleibe bei dieser Ansicht. Mit der Absenkung der Leitzinsen und der Renditeniveaus auf tiefste Stände zur Systemrettung nach Lehman hat man andere, neue Taktiken angewandt um sich weiter scham- und gewissenlos und auch brutalst zu bereichern. Dazu gehört auch die Schaffung von Ereignissen, die einen schnellen Zinsanstieg verursachen. Zum richtigen Zeitpunkt bei richtiger Laufzeitensteuerung der festverzinslichen Papiere hat man die Grundlagen für einen gigantischen Raubzug.

Das funktioniert in etwa folgendermaßen:

Feststellung der Höhe von Sparguthaben:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/236313/umfrage/spareinlagen-der-privaten-haushalte-in-deutschland/

Zum Ende des Jahres 2022 beliefen sich die Spareinlagen der privaten Haushalte in Deutschland auf eine Summe von rund 521,8 Milliarden Euro.

Feststellung der Höhe von Sichtguthaben:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/236300/umfrage/bargeld-und-sichteinlagen-der-privaten-haushalte-in-deutschland/

Zum Ende des Jahres 2022 belief sich die Summe des Geldvermögens bestehend aus Bargeld und Sichteinlagen der deutschen Privathaushalte auf rund 2.241,3 Milliarden Euro.

Feststellung der Höhe von Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37880/umfrage/geldvermoegen-der-privathaushalte-in-deutschland/

Zum Ende des Jahres 2022 betrug das Geldvermögen der privaten Haushalte* in Deutschland rund 7,250 Milliarden Euro.

Mit diesen Zahlen lässt sich arbeiten, denn damit kann man Zwangsabgaben auf Guthaben prozentual errechnen um die jährlichen Bilanzverluste der Deutschen Bundesbank auszugleichen.

Es ist fatal und es ist lachhaft zugleich. Der Bankkunde muss keine Angst mehr vor einer Geschäftsbankenpleite haben, wenn er über Zwangsmaßnahmen und Zwangsabgaben auf Kontoguthaben aller Art die nationale Zentralbank retten muss. Zu was braucht es eine Einlagensicherung, wenn die kontoführende Bank gar nicht bedroht ist? Das Modell könnte außerdem noch Schule machen. Kommt eine große deutsche Geschäftsbank in Schwierigkeiten läuft der gleiche Prozess wieder ab. Oder man macht es gleich für die gesamte EUROZONE. Vorbildliche und systemische Naturen sollten der Europäischen Zentralbank gleich eine Einzugsermächtigung zukommen lassen. Damit alles seine Ordnung hat.

Keiner wird vergessen: den Immobilienbesitzer trifft es über höhere Grundsteuern und einen möglichen Lastenausgleich.

Man könnte argumentieren, dass die Deutsche Bundesbank das Geld selber drucken soll. Aber das macht sie doch. Über Umwege. Das ist so raffiniert, das es an Heimtücke kaum zu überbieten ist. Denn die bilanzierten Verluste werden von den Bürgern, also der Gemeinschaft der Kontoguthabenbesitzer jetzt in der Gegenwart ausgeglichen. Die festverzinslichen Papiere aber, die die Verluste bis jetzt produziert haben, bleiben im Bestand der Bundesbank und werden bis zur Endfälligkeit (in der Zukunft) gehalten. Und siehe da! Durch die Laufzeitenabschmelzung bis zur Endfälligkeit der Papiere gehen diese Verluste wieder zurück. Bis auf den Nennwert von 100. Damit entstehen wieder Gewinne bzw. Erträge in Höhe der bilanzierten Verluste. Nur verteilt auf mehrere Jahre. Nur bekommen die einstigen Zahler keinen EURO-Cent zurück. Deshalb will man gar kein neues Geld drucken, weil man da die Einlageninhaber (Kontoinhaber) nicht mit einbezieht und schröpfen kann.

Das ist genial und nur eine Angelegenheit eines äußerst geschickten Timings und organisatorischen Ablaufes. Und die Schäflein dürfen nicht zu sehr geschoren werden. Man will sie auch weiter ausbeuten. Gerade die grün-rote Politik hier im Lande dürfte sicherlich zwei offene Ohren für diese Thematik haben. Wirtschaftsabbaufanatiker und Enteignungsbefürworter, Klima-Krieger und Regenbogenkämpfer, Windradeiferer und E-Auto-Frömmler haben zwar keine Ahnung was ein Zinsanstieg an den Rentenmärkten bedeutet, sind aber aktiv daran beteiligt und halten diesen sogar aufrecht.

Viele Zig-Milliarden Verluste in den verschiedenen Abteilungen der BRD-GmbH kann auch Finanzminister Christian Lindner in seinem jährlichen Haushalt nicht managen. In seinem Haushalt 2024 von insgesamt 446 Milliarden EURO hat er eine Netto-Neuverschuldung von 16,6 (zwei Sechser!) Milliarden EURO angesetzt.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-07/bundeshaushalt-christian-lindner

Das ist löblich, aber wenn die Zinsen schnell steigen, muss er höhere Zinssätze für das Schuldenmanagement einkalkulieren. 40 Milliarden EURO in 2023 sind eine stattliche Summe, aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. Dabei wird noch gar nichts an alten Schulden zurückbezahlt. Ob die GRÜNEN Experten und Fachfrauen DAS überhaupt verstehen?

https://www.berliner-zeitung.de/news/deutschland-zahlt-40-milliarden-euro-zinsen-schulden-werden-nicht-abgebaut-li.322220

Das hier ist keine Sklavenhaltung. Das hier ist äußerst geschickte „Menschenhaltung". Sklaven wissen, dass sie Sklaven sind. Aber die meisten Menschen hier merken nicht, dass sie von Plünderern, Gaunern, Betrügern, Lügnern, Psychopathen, Narzissten, Hasadeuren, Schurken, Schwindlern, Verschwendern, Lumpen, Malefizen, boshaften und bösartigen Kreaturen beherrscht, kontrolliert und ausgebeutet werden.

Trotzdem sollten wir guter Dinge sein. Denn dieser Alptraum hat bald ein Ende. Denn das System ist mittlerweile so komplex, fragil und einsturzgefährdet, gerade durch starke gesellschaftliche Veränderungen, dass es nicht zu halten sein wird. Und wenn die EZB pleite ist, wenn die nationalen Notenbanken der EUROZONE pleite sind, dann sind auch die Mitgliedsstaaten der EUROZONE pleite. Und der EURO löst sich auf. Genau zu diesem Zeitpunkt wird man merken, dass US-Dollar und Schweizer Franken auch keine Sicherheit mehr bieten.

Eine neue Frage tut sich auf: „Was machen mit wertlosem Geld? Was machen wir mit Geld wenn der Wert genullt ist?" Das „Reich des Bösen" wird schnell verschwunden sein.