Gold Outlook 2023
Dies ist eine kurze Vorschau auf unseren jährlichen Gold Outlook Report. Jedes Jahr werfen wir einen detaillierten Blick auf die Marktteilnehmer, die Dynamik, die Irrtümer und die Triebkräfte der Märkte und geben schließlich unsere Prognosen für die Gold- und Silberpreise im kommenden Jahr ab.
Vollständiger Gold Outlook Report 2023
Das Jahr 2023 beginnt mit einer prekären Lage an den globalen Märkten. Im vergangenen Jahr hat die US-Notenbank die Zinssätze schneller und stärker angehoben als je zuvor in der jüngeren Geschichte.
Und allem Anschein nach ist sie damit noch nicht fertig.
Ein Rückblick auf unsere Preisempfehlungen für 2022
Letztes Jahr sagten wir, dass die Märkte an einem Scheideweg stehen und auf eine politische (und damit unvorhersehbare) Entscheidung warten: ob die Fed die Zinsen wie versprochen anheben wird oder nicht. Nun, sie haben sie angehoben.
Das haben wir im Szenario der Zinserhöhung gesagt: "Wenn die Vermögenspreise wie 2008 über die Klippe stürzen, wird der Goldpreis weniger stark sinken. Und er wird für einen kürzeren Zeitraum fallen."
Nun, sind die Asset-Preise zwar quer Beet gefallen, wenn aber noch nicht unbedingt über den Jordan gegangen. Und sie werden noch weiter fallen, ganz besonders die Preise für Wohnimmobilien.
Und was hat Gold gemacht?
Der Goldpreis stieg von 1.803 $ auf 1.816 $. Das heißt, er hat sich im Wesentlichen nicht verändert.
Zumindest bis zum Jahresende 2022. Er stieg zunächst auf deutlich über 2.000 $, bevor er einen langen Rückgang auf knapp über 1.600 $ hinnehmen musst. Und schließlich – gegen Jahresende hin - ein steiler Anstieg zurück zum Ausgangspunkt.
Der Goldpreis gemessen in Dollar ist lediglich das Spiegelbild der Realität, die darin besteht, dass der Dollar einen Wert in Gold hat (und wenn dieser Wert auf Null sinkt, ist der Dollar erledigt, wie ein Steak, das drei Stunden lang unter dem Grill liegt).
Mit anderen Worten: Der Dollar schwankte stark, behielt aber seinen Wert (weil es so viele Schuldner gibt, die in Dollar schulden und verzweifelt auf Dollar kaufen müssen, um ihre Schulden zu bedienen). Den anderen Währungen erging es nicht so gut.
Wie auch immer, zurück zu unserer Vorhersage vor einem Jahr. Der Goldpreis hat sich gehalten. Nicht nur, dass Gold in der breiten Öffentlichkeit oder sogar in der Gemeinschaft
der alternativen Anlagen nicht beliebt ist. Aber wir hatten ein Jahr lang ein verzweifeltes Ringen um Dollar-Liquidität. Und doch geschah etwas Außergewöhnliches.
Der Verkauf von Gold durch Menschen, die verzweifelt nach Bargeld suchten, um einen Zahlungsausfall während einer Liquiditätskrise zu vermeiden, wurde durch den Kauf von Akteuren ausgeglichen, die eine Zuflucht vor der sinkenden Kreditqualität suchten.
Es kam nicht zu der epischen Hausse, welche viele in der Goldbranche vorhergesagt hatten. Es kam aber auch nicht zu einem Absturz. Es gab eine zwar eine stattliche Volatilität, aber der Goldpreis hat sich letztlich gehalten.
In Bezug auf Silber sagten wir:
"Wenn die Krise über mehrere Branchen hinweg Metastasen ausbildet, könnte der Silberpreis stark fallen. Und ein starker Anstieg des Gold-Silber-Verhältnisses. 120 sei nicht auszuschließen."
Nun, die Krise hat nicht metastasiert. Bislang ist der Fed zumindest ein so genanntes "soft landing" gelungen, bei der zwar die Anleihekurse und damit auch die Preise anderer Vermögenswerte fielen, ohne dass es zu einer Krise wie 2008 kam.
Und der Silberpreis hat sich nicht nur gehalten, sondern ist sogar um etwa einen Dollar pro Unze gestiegen.
Wir haben auch zwei interessante und kontroverse Dinge gesagt. Erstens betrachten viele Menschen Gold als eine Absicherung gegen steigende Verbraucherpreise.
"Es ist nicht unbedingt wahr, dass der Goldpreis in USD mit den Verbraucherpreisen Schritt hält."
Wie wir bereits hier, hier: und hier geschrieben haben, gibt es viele nichtmonetäre Kräfte, die die Preise nach oben treiben. Um nur einige zu nennen: Vorschriften, Abriegelungen und Beschränkungen für grüne Energie, Handelskrieg und Zölle sowie der Krieg in der Ukraine. Diese wirkten sich nicht unbedingt auf langfristig Gold aus.
Und es gibt einen empirischen Beweis dafür. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels liegt der Verbraucherpreisindex für Dezember noch nicht vor, aber seit November sind die Preise um über 7 % gestiegen (wir gehen davon aus, dass sich dies im Dezember nicht ändern wird). Wenn der Goldpreis um 7 % gestiegen wäre, würde er am Jahresende bei etwa 1.930 $ liegen.
Unsere zweite Bemerkung war:
"Es gibt keine direkte Korrelation zwischen dem Zinssatz und dem Goldpreis"
Dies ist ein Link zu einem früheren Prognosebericht, der zeigt, dass der Goldpreis bis 1980 mit dem Zinssatz stieg, dann während der fallenden Zinssätze in den 1980er und 1990er Jahren nachgab, dann während der fallenden Zinssätze in den 2000er Jahren in die Höhe schoss und dann mit den fallenden Zinssätzen in den 2010er Jahren fiel.
Einige typische und ständige Goldbullen wollen Sie davon überzeugen, dass steigende Zinsen gut für Gold sind, und natürlich stellen die typischen und ständigen Goldbären dies als schlecht für Gold dar. Und beide liegen falsch. Langfristig gibt es kaum eine Korrelation.
Und ja, wir haben uns auch die so genannten realen Zinssätze angesehen. Ironischerweise wird der tatsächliche Zinssatz, zu dem die tatsächlichen Kreditgeber den tatsächlichen Kreditnehmern Geld leihen, leichtfertig als Nominalzins abgetan. Und ein theoretisch berechneter Zinssatz, der auf einem Verbraucherpreisindex basiert, der sogar von Befürwortern bestritten wird, wird als Realzins bezeichnet. Die Wirtschaftswissenschaften sind eine verdammt gute Wissenschaft! In welchem anderen Bereich würde man eine solche Methodik anwenden? Jedenfalls korrelieren die so genannten realen Zinssätze auch nicht mit dem Goldpreis.
Im Jahr 2022 waren es nicht nur die Zentralbanken, deren politisierte Entscheidungen die wirtschaftliche Planung zunichte machten. Seit vielen Jahren verbietet Europa die Nutzung von Energiequellen, die funktionieren, wie Öl, Kohle und Atomkraft. Stattdessen wird auf unzuverlässige Energiequellen wie Wind- und Solarenergie gesetzt (Solarenergie ist besonders in extremen Breitengraden fragwürdig - Berlin liegt auf 52 Grad nördlicher Breite).
Europa hat sich zwangsläufig in die Abhängigkeit von Erdgas begeben. Und aus geopolitischen Gründen kam dieses Erdgas aus Russland. Das sie nun nicht mehr kaufen können. Dadurch sind die Energiepreise in die Höhe geschnellt. Und die Preise für alle Dinge, die aus Energie hergestellt werden (wenn Energie überhaupt für diese Hersteller rationiert wird - ein ganz anderer politischer Entscheidungsprozess, der von anderen zentralen Planern durchgeführt wird).
Wenn man es so betrachtet, wird klar, warum solche Preisbewegungen den Goldpreis nicht in die Höhe treiben. Die Ursache ist nicht monetärer Natur. Es ist ein Haufen von Regulierungsbehörden, die denjenigen, die produzieren wollen, in die Quere kommen. Die Güter werden knapper, und die Gesellschaft verarmt allgemein.
Die US-Notenbank ist seit zehn Monaten dabei, die Zinssätze zu erhöhen, nachdem sie über ein Jahrzehnt lang mit Nullzinsen operiert hat. Sie und ihre Apologeten wie auch ihre Kritiker glauben, dass das Ergebnis niedrigere Preise sein werden, weil die Geldmenge reduziert wird.
Funktioniert das so? Kurzfristig mag es zu niedrigeren Preisen kommen. Aber wie sieht es längerfristig aus? Was sind die wirtschaftlichen Folgen der Zinserhöhungspolitik der Fed?
Für den Rest unserer makroökonomischen Analyse für 2023, laden Sie den vollständigen Prognosebericht herunter.
Bitcoin und Kryptowährungen
Welcher Gold Outlook Report wäre vollständig ohne zumindest ein Wort über das sogenannte "digitale Gold"?
Wir werden unsere früheren Diskussionen über die wirtschaftlichen, sozialen und technischen Probleme von Bitcoin nicht wiederholen. Interessierte Leser können hier klicken, um unsere Sammlung von Artikeln aus den vergangenen Jahren zu besuchen.
Wir werden nur eine neue Sache erwähnen. Keith sagt schon seit 2012, dass niemand Bitcoin ausleihen kann. Wenn man das tut, steigt der Wert der eigenen Schulden um das Tausendfache (die Befürworter propagieren sogar noch höhere Kursziele). Stellen Sie sich vor, Ihre monatliche Hypothekenzahlung für Ihr Haus würde von 1.500 Dollar auf 1.500.000 Dollar steigen. Sie wären ruiniert.
Dann kam das so genannte "Yield Farming" auf den Markt. Selbstgefällige Bitcoin-Befürworter sagten: "Seht! Seht!" Was sie übersehen haben, ist nun offensichtlich. Diese Systeme erwirtschafteten ihre Renditen (oder angeblichen Renditen) nicht durch die Finanzierung eines produktiven Unternehmens. Es handelte sich um selbsterfüllende, selbstreferenzielle Systeme, die im Grunde darauf hinausliefen, dass man sich Geld leihen musste, um mehr Kryptowährungen zu kaufen. Als der Preis der Kryptomünzen fiel, explodierten diese Systeme.
Die Krypto-Branche ist durchdrungen von einer Mentalität des schnellen Geldes. Doch während die privaten Spekulanten - und einige prominente Institutionen - darauf setzten reich zu werden, haben sie etwas übersehen: Die Firmen, die gegründet wurden, um die Nachfrage nach Kryptowährungen auszunutzen, verfolgten das gleiche Ethos.
Wenn ein Finanzinstitut gegründet wird, um schnell reich zu werden, sieht es allzu oft aus wie FTX.
Diese Firma hatte keine internen Systeme, geschweige denn Kontrollen. Wer kümmert sich schon um solche Dinge, wenn man über Nacht zum Milliardär wird?
Wir würden sicher nicht darauf wetten, dass es nicht noch einen (oder mehrere) Kursanstiege gibt. Aber wir können mit Sicherheit sagen, dass der Glanz von Krypto als Anlageklasse verschwunden ist. Es ist alles vorbei, außer das Heulen.
Unsere Kursprognose für 2023
Letztes Jahr herrschte große Ungewissheit darüber, ob die US-Notenbank ihre verrückten Versprechen, die Zinsen zu erhöhen, einhalten würde. Wir haben Klarheit darüber bekommen (sie hat es getan). Jetzt ist die Ungewissheit darüber, wann sie die Zinserhöhungen aufgeben und zur Nullzinspolitik und darüber hinaus zurückkehren wird, etwas geringer.
Werfen wir zunächst einen Blick auf die aktuellen Fundamentaldaten, um zu sehen, ob wir eine wahrscheinliche Richtung ablesen können, bevor wir uns mit den längerfristigen makroökonomischen Faktoren befassen.
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