Goldpreis bleibt gedrückt, Anleihe-Renditen uneinheitlich
Am Dienstagvormittag um 11:45 Uhr kostete eine Feinunze Gold am Spotmarkt 1.872 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 1.746 Euro. Damit stand der Goldpreis 1,8 Prozent tiefer als vor einer Woche. Auf Euro-Basis betrug der Abschlag 0,9 Prozent. Nach dem deutlichen Kursrückgang Ende vergangener Woche haben sich die Gold-Notierungen nur wenig erholt. Zumindest folgte bislang keine Fortsetzung des Abverkaufs, wie der Goldreporter berichtet. Am Freitag war Gold mit dem größten Tagesverlust seit Juni 2021 bei 1.877 US-Dollar aus dem Futures-Handel gegangen.
Zuletzt dominierten weniger die Zinsprognosen das Marktgeschehen, sondern vielmehr die konjunkturellen Aussichten – insbesondere in den USA. Und hier gab es in den vergangenen Tagen unterschiedliche Signale. Während große Tech-Konzerne (Apple, Amazon, Google) mit ihren Quartalsergebnissen die Erwartungen teils deutlich verfehlten, gab es positive makroökonomische Impulse aus den USA. So fielen die Arbeitsmarktdaten für Januar erheblich besser aus als erwartet. Außerdem überraschte der ISM-Einkaufsmanager-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe am Freitag mit einem Wachstum signalisierenden Wert, der über den Erwartungen lag. Die Zinsentscheidungen in der vergangenen Woche (Fed/EZB) lieferten die erwarteten Ergebnisse und Fed-Präsident Jerome Powell stimmte nach der Sitzung eher gelassene Töne an. Somit scheint ein etwas flacherer Zinspfad für die kommenden Wochen vorgezeichnet.
Auch die Entwicklung Anleihe-Renditen zeigt Differenzen zwischen den Währungsräumen. So stieg die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen gegenüber Vorwoche von 3,54 Prozent auf 3,62 Prozent. Dagegen kamen die Zinsen der meisten Euroländer zurück. Deutsche Papiere rentierten am Dienstagvormittag mit 2,29 Prozent, nach 2,31 Prozent in der Vorwoche. In Griechenland und Italien bleiben die Marktzinsen weiter oberhalb von 4 Prozent.